Von der einstigen Pracht des Wasserschlosses in Günthersleben sind nur noch das Gelände, von den Einheimischen liebevoll Insel genannt, und die Fundamente erhalten.
Als Wasserburg errichtete diese 1143 Ritter Hartmann von Günthersleben.
Die Hauptzufuhr erfolgte über die östliche Zufahrtsbrücke , die bis 1867 mit einer Zugbrücke im hinteren Brückenbogen versehen war.
1380 wurde Otto von Stutternheim, der spätere Rektor der Universität Erfurt, auf der Wasserburg geboren.
Ab 1691 ersetze sie Heinrich von Bonhorst durch eine Schlossanlage mit bastionsartig vorspringenden Ecken, umgeben von einem breiten wassergefüllten Graben.
1837 kaufte der geheime Finanzrat Johann Christian von Weiß das Rittergut. Ab 1909 im Besitz der Familie von Swaine, dienten die Gebäude im Zweiten Weltkrieg als Sicherheitsdepot für wertvolle Kunstgegenstände des luftkriegsgefährdeten Gothaer Schlosses Friedenstein.
1945 erfolgte durch die Demokratische Bodenreform die Enteignung des Rittergutes. Bis 1947 bewohnten das Gut Flüchtlinge.
In den Jahren 1947-1954 wurden die Gebäude bis auf die Grundmauern abgetragen und das Material für den Aufbau von Neubauernhäusern verwendet.
In den letzten Jahren steht die Entwicklung der Inselanlage im Vordergrund. Die Grundmauern der alten Wasserburg wurden wieder freigelegt, Brücke, Torhaus sowie Uferbefestigung erneuert.
Es entstand eine kleine Freizeitanlage, welche gern von den Güntherslebern zu Festen genutzt wird. Gäste finden hier einen Geo-Info-Punkt für den UNESCO Global Geopark „Inselsberg-Drei Gleichen“ und eine E-Bike -Ladestation.
